Angestellte loyaler, wenn Chef wichtig wirkt
Exeter (25.03.2019) -
Handschlag: Gute Beziehung zu Chef ist nicht alles (Foto: pixabay.com, rawpixel) Angestellte zeigen mehr Treue gegenüber ihren Vorgesetzten, wenn sie diese für wichtig halten. Das ergibt eine Studie der University of Exeter https://www.exeter.ac.uk , die in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Surrey, Manchester, Liverpool und London durchgeführt wurde. Der Studie zufolge ist ein gutes Arbeitsverhältnis nicht immer ausreichend, um sich die Loyalität von Mitarbeitern zu sichern. Chef muss verlässlich wirken Für die Studie wurden zwei Befragungen durchgeführt. Eine davon wurde mit 292 Studenten an einer britischen Business School absolviert, die andere mit 196 Mitarbeitern einer indischen Organisation in britischem Besitz. Die Probanden wurden über den Zeitraum von sechs Monaten dreimal befragt. Dabei wurden die Studenten zu ihrem Verhältnis mit dem Leiter einer Gruppenarbeit befragt, die Angestellten zu dem mit ihrem Vorgesetzten. Dabei stellte sich heraus, dass neben einer guten Beziehung zum Vorgesetzten auch dessen Wichtigkeit zur Loyalität beiträgt. "In vielen Fällen hat der Vorgesetzte auch mehr Verantwortung und ist der Einzige, der bestimmte Entscheidungen treffen kann. Es kann auch sein, dass Vorgesetzte nicht direkt gebraucht, aber generell als verlässliche Personen gesehen werden, die Sicherheit und Rückhalt bieten, wenn es zu Problemen kommt", sagt Arbeitspsychologin Barbara Hellweger https://hr-arbeitspsychologie.at im Gespräch mit pressetext. Die wahrgenommene Wichtigkeit des Vorgesetzten ist ihr zufolge ebenfalls von Bedeutung, aber nicht unbedingt mit Sympathie verbunden. Ein populärer Vorgesetzter wird nicht unbedingt als wichtig gesehen. Loyalität ist nicht Motivation Laut Allan Lee, Studienleiter in Exeter, sehen nicht alle Mitarbeiter die Beziehung zu Vorgesetzten als wichtig. Es sei empfehlenswert, diese Angestellten richtig zu motivieren. Eine gute Beziehung zu Angestellten sei aber trotzdem positiv. Mitarbeiter fühlen sich dadurch ermächtigt und engagieren sich aktiver bei der Arbeit. Sie leisten in diesem Fall auch mehr, als von ihnen erwartet wird. Dieser Effekt wird stärker, wenn die Beziehung zum Vorgesetzten als wichtig empfunden wird. "Die Präsenz des Vorgesetzten ist besonders wichtig. Wenn man wenig Kontakt mit dem Chef hat, wird man ihn auch nicht für wichtig halten. Auch die gefühlte Autorität des Vorgesetzten innerhalb des Unternehmens ist von Bedeutung, es darf nicht so wirken, als würde der Vorstand alle Entscheidungen treffe. Loyalität ist nicht das Gleiche wie Motivation. Sie wird auch davon bedingt, ob man eine Wahl hat, sich eine andere Stelle zu suchen. Wenn ein Angestellter aufgrund seiner Qualifikation oder dem Arbeitsmarkt keinen anderen Arbeitsplatz finden kann, ist er zwangsläufig loyal", meint Arbeitspsychologin Veronika Jakl https://apjakl.at gegenüber pressetext. Georg Haas, haas@pressetext.com |