Amazon mischt US-Lebensmittelhandel auf


New York (03.10.2017) -

Whole Foods kostet Konkurrenz kaufkräftige Kunden
(Foto: wholefoodsmarket.com)

Der Online-Handelsriese Amazon hat nach der Übernahme der Bio-Supermarktkette Whole Foods https://wholefoodsmarket.com mit Preissenkungen den US-Lebensmittelmarkt aufgemischt. Die Neo-Tochter konnte laut dem Data-Intelligence-Spezialisten Thasos https://thasosgroup.com in der ersten Woche der neuen Preisstruktur binnen Jahresfrist 17 Prozent mehr Kunden verbuchen. Dabei hat Whole Foods die Konkurrenz gerade die wohlhabenden Kunden gekostet. Zahlenmäßig hat dies Walmart, anteilsmäßig auch Trader Joe's, am härtesten getroffen.

Preisangriff geglückt

Mit dem 28. August 2017 hatte Amazon Whole Foods übernommen und noch am gleichen Tag einen Preisangriff auf die Lebensmittel-Konkurrenz gestartet - mit Preissenkungen von bis zu 43 Prozent auf manche Produkte. Diese Strategie war offenbar von Erfolg gekrönt. In der ersten Woche hat die Kette damit laut Thasos um 33 Prozent mehr Kunden in die Geschäfte gelockt als noch in der Woche davor - viele davon Neukunden. Davon waren knapp ein Viertel zuvor Kunden die Retail-Kette Walmart https://walmart.com , die damit allerdings weniger als ein Prozent ihres Kundenstamms eingebüßt hat.

Die kleinere Lebensmittelkette Trader Joe's https://traderjoes.com hingegen hat demnach gleich zehn Prozent ihrer Kunden an Whole Food verloren. Mit Sprouts https://sprouts.com hat laut Thasos noch ein weiterer Lebensmittel-Spezialist immerhin acht Prozent der Kunden eingebüßt. Rein zahlenmäßig waren allerdings mit Kroger https://kroger.com und Costco https://costco.com zwei weitere Retail-Ketten die neben Walmart größten Kunden-Verlierer der ersten Woche nach Amazons Whole-Foods-Übernahme. Der Analyse nach, die drei Wochen an Daten berücksichtigt hat, blieb die Zahl der Kunden, die von Konkurrenten zu Whole Foods wechseln, auch bis Mitte September erhöht.

Wertvolle Wechsler

Für die Konkurrenten recht unerfreulich ist, dass Thasos zufolge Whole Foods den Mitbewerbern durch die Bank ausgerechnet Kunden aus dem wohlhabendsten Segment abspenstig machen konnte. Bei Geringverdienern dagegen kam es dem Data-Intelligence-Unternehmen zufolge zu keinen nennenswerten Verschiebungen. Trotz der Preissenkungen scheinen Konsumenten demnach auch nicht gewillt, für einen Einkauf bei Whole Foods extra längere Anfahrtswege in Kauf zu nehmen.




Thomas Pichler,
pichler@pressetext.com



Advertising